Corona: Was Sie jetzt für Ihr Unternehmen tun können – 5 x 5 Tipps -Susanne Sametinger

Corona: Was Sie jetzt für Ihr Unternehmen tun können – 5 x 5 Tipps

Derzeit haben alle nur ein Thema im Fokus: Corona. Die damit verbundenen Maßnahmen und Konsequenzen sind für viele Unternehmen drastisch. Es gilt, Lösungen zu finden, um das wirtschaftliche Überleben zu sichern. Da gerät die Kommunikation, für viele auch in guten Zeiten eher ein Stiefkind, oft komplett in den Hintergrund. Dabei ist es jetzt für Unternehmen und Organisationen wichtiger denn je, die eigenen Themen, Angebote und Anliegen zu kommunizieren. Warum? Wer nicht präsent ist, ist vergessen. Wer seine Anliegen nicht nach außen trägt, wird nicht gehört. Und wer Schwierigkeiten nicht anspricht, riskiert, dass andere darüber Mutmaßungen anstellen.

Die gute Nachricht: Kommunikation ist auch in dieser Zeit der Einschränkungen gut machbar. Folgende Tipps helfen Ihnen, mit Ihrer Kommunikation durch die Krise zu kommen und für das Danach eine gute Basis zu schaffen.

 

1: Bleiben Sie präsent!

Persönliche Begegnungen fallen derzeit weg. Das ist für jene, deren Geschäft sich ausschließlich darauf stützt, eine Katastrophe. Friseur*innen, Kosmetiker*innen oder Restaurants ohne Lieferservice zum Beispiel haben derzeit schlicht und einfach null Umsatz. Manche Unternehmen haben Möglichkeiten, das eine oder andere Angebot trotzdem zu verkaufen, vielleicht in etwas anderer Form. Und wieder andere werden die Krise vielleicht erst später zu spüren bekommen, wenn sich die Phase des Social Distancing schon wieder entspannt. Wie auch immer Ihre Situation derzeit ist – reden Sie darüber!

  1.  Wie geht es Ihnen, Ihren Mitarbeiter*innen, Ihrem Unternehmen?
  2. Womit verbringen Sie / Ihre Mitarbeiter*innen aktuell ihre Zeit? Vielleicht wälzen Sie Ideen für die Zukunft, entwickeln gerade etwas Neues, arbeiten Dinge auf …
  3. Haben Sie besondere Angebote für Ihre Kund*innen? Schon jetzt – oder erst für die Zeit nach der Krise?
  4. Können Sie in der Krise mit Angeboten aushelfen, einen für die Gesellschaft nützlichen Beitrag leisten?
  5. Beziehen Sie Stellung zur Krise! Aus Ihrer Expertise heraus, Ihrer Unternehmens-Mission, aus Ihrer ganz persönlichen Perspektive.

 

2: Sprechen Sie auch Unangenehmes offen an!

Das Schlimmste, was Sie in Krisen tun können, ist, diese nicht oder nur unzureichend zu kommunizieren. Sprechen Sie auch unangenehme Themen offen an, informieren Sie darüber. Aber Achtung: Krisenkommunikation muss professionell aufbereitet sein und ablaufen, sonst geht der Schuss nach hinten los.

  1. Seien Sie gut vorbereitet: Überlegen Sie sich Fragen und mögliche Antworten, bauen Sie ein Argumentarium auf!
  2. Denken Sie an die MitarbeiterInnen: Unangenehmes müssen diese vorab erfahren, nicht erst aus der Zeitung!
  3. Informieren Sie rechtzeitig: So sieht die Situation aus, das haben wir vor, das sind unsere nächsten Schritte. So erhöhen Sie die Chance auf eine sachliche Diskussion.
  4. Informieren Sie proaktiv und transparent – nur so schaffen Sie Vertrauen.
  5. Vergessen Sie die Emotionen nicht! Wer sich mit den Ängsten und Nöten der Betroffenen nicht auseinandersetzt und dies kommuniziert, wird kaum auf Verständnis stoßen.

3: Bereiten Sie sich auf die Zeit nach der Krise vor!

Die Zeit des Aufschwungs wird kommen. Wer dabei sein will, kann jetzt einiges dafür tun:

  1. Aufarbeiten: Ihre Unternehmenskommunikation lief bis dato anlassbezogen oder gar nicht? Stellen Sie sie jetzt auf professionelle Beine: Wie können Sie Ihre Unternehmensziele mit Kommunikation unterstützen? An wen richten Sie sich damit welcher Kommunikationskanäle bedienen Sie sich dazu am besten? Erarbeiten Sie Kernbotschaften, Maßnahmen, Optionen, wie diese dann realisiert werden können.
  2. Erreichen Sie Ihre potenziellen Kund*innen derzeit mit Ihrer Kommunikation, oder gibt es Gruppen, die noch brach liegen? Jetzt ist die Zeit, neue Touchpoints aufzubauen!
  3. Wie geht es weiter – wann ist wieder business as usual, und wie gestaltet sich die Übergangszeit? Derzeit ist wenig planbar, aber das wird sich ändern. Halten Sie Ihre (potenziellen) Kund*innen auf dem Laufenden!
  4. Haben Sie Angebote, die Sie aufgrund der Krise verschieben müssen? Bereiten Sie den Boden dafür auf: Darauf hinweisen, darüber informieren – dort, wo sich ihre potenziellen Kund*innen herumtreiben und auf eine Art und Weise, die sie anspricht.
  5. Planen Sie Angebote, die nach der Krise ganz besonders von Nutzen sein können und reden Sie schon jetzt darüber!

4: Denken Sie an Ihren Ruf als Arbeitgeber*in!

Auch wenn Sie jetzt kürzertreten müssen, vielleicht auch Kündigungen aussprechen müssen. Die Zeit wird kommen, in der Sie sich am Arbeitsmarkt im Wettbewerb wieder um gute Fachkräfte behaupten müssen. Deshalb:

  1. Vergessen Sie nie: Die wichtigsten Botschafter*innen für Ihre Arbeitgebermarke sind Ihre Mitarbeiter*innen!
  2. Informieren Sie Ihre Mitarbeiter*innen laufend über notwendige Maßnahmen: Verständnis kann man sich nur erwarten, wenn die Situation, die Entscheidungen und ihre Hintergründe bekannt sind.
  3. Wenn Sie drastische Maßnahmen treffen müssen: Versetzen Sie sich in die Perspektive derer, die persönlich davon betroffen sind – kommunizieren sie empathisch, nicht bürokratisch!
  4. Nicht getadelt ist genug gelobt? Mitnichten! Drücken Sie die Anerkennung für Ihre Mitarbeiter*innen explizit aus: Direkt im Gespräch, aber auch nach außen!
  5. Sie achten besonders jetzt auf die Gesundheit Ihrer Mitarbeiter*innen? Stellen vielleicht Kinderbetreuungsplätze für jene zur Verfügung, die momentan im Unternehmen dringend gebraucht werden? Haben besondere Angebote für Ihre Mitarbeiter*innen? Reden Sie darüber!

5: Bleiben Sie dran!

Sie haben eine Presseaussendung verschickt und keiner schreibt darüber? Das ist nicht ungewöhnlich.

  1. Denken Sie daran: Das Thema Nummer 1 ist derzeit Corona. Nicht die Firmengeschichte, nicht das neue Produkt, das mit Corona nichts zu tun hat. Sehr wohl aber eine Maßnahme, ein Produkt, eine Dienstleistung, eine Idee, ein Statement …, die einen Bezug zum aktuellen Thema Nummer 1 haben.
  2. Auch wenn ihr Thema topaktuell ist: Nicht immer liegt’s an Ihrer Aussendung, dass Sie damit nicht in den Medien landen: Vielleicht ist sie in der Flut der Nachrichten einfach untergegangen. Vielleicht haben die Medien gerade einen anderen wichtigen Aspekt im Fokus. Vielleicht sind sie überlastet, haben zu wenig Personal in der Redaktion. Also: Dranbleiben!
  3. Falsche Adresse? Zu welchem Medium passt das, was Sie zu erzählen haben, am besten? Fachthemen fachlich aufbereitet werden beim Boulevard eher nicht auf Interesse stoßen. Themen, die schwer zu filmen sind, sind im Fernsehen schwieriger unterzubringen. Und im Wirtschaftsmagazin kann ihr gesellschaftspolitisches Statement deplatziert wirken.
  4. Nutzen Sie Online-Kanäle! Auch wenn das Echo der Printmedien vielleicht gering ist: Was online ist, wird gefunden – auch später noch: Auf der eigenen Website, über einen Aussender-Dienst (zB. APA-OTS, Pressetext), über soziale Medien …
  5. Mit einem einmaligen Statement ist es nicht getan – informieren Sie zeitnah über aktuelle Entwicklungen!

Fazit: It’s all about Communication – in guten wie in schlechten Zeiten!

Autorin: Susanne Sametinger

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