Meine erste Presseaussendung

Die erste Presseaussendung: 10 Tipps

PR Einsteigern und PR Neuankömmlingen treibt das Texten der ersten Presseaussendung oftmals Schweißperlen auf die Stirn. Kürzlich, als ich eine Vorlesung über PR hielt und anschließend in kleineren Gruppen Übungen durchführte, wurde mir wieder einmal bewusst, dass die erste Presseaussendung ganz schön stressig sein kann.

Presseaussendungen schreiben kann jeder lernen

Die gute Nachricht an meine Schützlinge lautet daher immer: Keine Angst davor, man kann das lernen. Was heute für mich Routine ist, begann auch bei mir – zugeben vor vielen Jahren – mit viel zu viel Detailverliebtheit und wackligem Hin und Her. Meine Erfahrungen gebe ich gerne an junge Kolleginnen und Kollegen weiter. Denn eines ist klar: es gibt ein paar Grundregeln einzuhalten. Der Rest kommt von ganz allein, im Tun.

Finde die gute Geschichte

Der formale Aufbau einer Presseaussendung ist schnell erklärt: das Wichtige ganz oben. Gleich zum Einstieg werden die interessanten Aspekte angeführt, die 5 W´s (wer, was, wann, wo, warum), all das kennen auch Anfänger. Kontaktangaben nicht vergessen, Bildnachweis sowieso. Aber: Die wirkliche Geschichte zu erkennen und sie knapp, klar und verständlich zu erzählen, ohne sich in Nebensächlichkeiten zu verlieren, das scheint eine der schwierigen Aufgaben für PR Einsteiger zu sein.

Zehn Tipps für die PR Einsteiger:

  1. Erzählen Sie einfach die Geschichte. Drauf los!
    Besinnen Sie sich darauf: Was ist der Kern der Story? Verlieren Sie nicht den Fokus und verlieren Sie sich nicht in Nebenschauplätzen!
  2. Wir alle haben ein feines Gespür dafür, was wirklich interessant ist. Denn wir alle sind Medien-Konsumentinnen. Also machen wir uns nichts vor. Eine Geschichte ist dann interessant, wenn der Rezipient irgendwo „einhaken“ kann.  Die Motive sind immer sehr menschlich: Betroffenheit, Neugierde, Nähe, Vertrautheit, Emotionalität, Stolz usw. Welche Gemütsregung spricht Ihre Geschichte an?
  3. 1 Presseaussendung = 1 Thema. Versuchen Sie nicht, dies und jenes auch noch unterzubringen, wenn man schon einmal einen Pressetext schreibt, nach dem Motto: Ach ja, das wollte ich auch noch sagen.
  4. Manchmal hilft die Vorstellung, die Geschichte der besten Freundin, dem besten Freund zu erzählen: „Stell dir vor, …..“
  5. Bedenken von Chefs, Experten und Fachleuten: „So vereinfacht kann man das nicht sagen“. Doch, kann man. Einstein sollte all jenen ein Vorbild sein: „Wenn du es nicht einfach erklären kannst, verstehst du es nicht gut genug.“
  6. Mut zum Titel. Wir sind Papst! Grammatikalisch, sprachlich richtig? Natürlich nicht, aber äußerst wirkungsvoll und ein Titel der Geschichte schrieb.
  7. Mut zu Formulierungen, die mündlich funktionieren und keine umständlichen Formulierungen sind. Erinnern Sie sich an Aussagen wie „Wir haben ein Projekt in die Wege geleitet“ oder zum Beispiel an die Aussage „Österreich sandelt ab“?
  8. Die bildhafte Umsetzung des Themas von Anfang an überlegen! Die Geschichte nicht nur im Text aufbereiten und danach das Foto suchen. Text und Foto sind gleichwertig.
  9. Vergeuden Sie nicht das Thema: Überlegen Sie, wie der Teile der Presseaussendung noch verwendet und sogar vervielfacht werden können. Ein Statement auf Twitter, ein Video auf Facebook, Expertentipps im Newsletter?
  10. Kein letzter Tipp, sondern eine Ermutigung 🙂 Übung macht den Meister!

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