So nutzen Journalisten die sozialen Medien
Cision und die Canterbury Christ Church University führen jährlich eine Online-Befragung zur Nutzung und Wahrnehmung, der Einstellung und dem Verhalten gegenüber sozialen Medien bei Journalisten durch.
Wir fassen die wichtigsten Erkenntnisse zusammen:
- Deutsche Journalisten nutzen immer mehr soziale Medien. Dabei nutzen 79% der Befragten die sozialen Medien täglich.
Die Mehrheit (30 Prozent) sagt, dass sie das rund zwei Stunden täglich tun. Die Prognose lautet: das wird künftig noch mehr werden. Zwei Merkmale sind dabei auffällig: Journalisten, die hauptsächlich Nachrichten schreiben, nutzen soziale Medien tendenziell länger und häufiger als Journalisten, die zum Beispiel Reportagen, Rezensionen und Kolumnen schreiben. Und Jüngere Personen sind aktiver als Ältere.
2. Die Bandbreite der Soziale Netzwerke ist relativ groß, jedoch wird Facebook am häufigsten genutzt.
3. Es werden recht unterschiedliche Aufgaben erfüllt. Am häufigsten werden Plattformen genutzt, die der Publikation dienen, oder auch der Medienbeobachtung und der Interaktion mit der Zielgruppe.
Die Hälfte der befragten Journalisten finden soziale Netzwerke wichtig für die Veröffentlichung der eigenen Inhalte und um diese zu promoten. Knapp dahinter (43%) rangiert die Interaktion mit der Zielgruppe. Immerhin 28 Prozent finden es „einigermaßen wichtig“, die Informationen zu überprüfen und zu verifizieren.
4. Mehr als die Hälfte der Befragten meint, dass soziale Medien ihre berufliche Rolle substanziell verändert haben.
Während 42 Prozent der Journalisten bestätigen, dass sie ihre Arbeit ohne Soziale Medien gar nicht mehr machen können und 41 Prozent angeben, ihre Arbeit so produktiver durch führen zu können, äußern rund die Hälfte ihre Skeptik hinsichtlich „Soziale Netzwerke untergraben traditionelle journalistische Werte“.
5. Es gibt deutliche Unterschiede in der Nutzung der Sozialen Medien bei Online-Journalisten, Zeitungs- oder Magazin-Journalisten.
Online-Journalisten sind in den verschiedenen Plattformen vielseitig aktiv. Über 90 Prozent veröffentlichen und bewerben ihre Beiträge. Sie interagieren intensiver mit ihrer Zielgruppe als andere Journalisten und nutzen auch Blogs für Publikationen und Recherchen.
6. Freiberuflich tätige Journalisten nutzen häufig Blogs.
Etwa ein Drittel aller Freiberufler gab an, dass sie eine bis zwei Stunden am Tag mit sozialen Medien arbeiten, während es bei den Journalisten mit Festanstellung nur ein Viertel war. Es gibt allerdings noch immer acht Prozent unter den Freiberuflern, die beruflich gar keine Sozialen Medien nutzen.
Für PR – Fachleute interessant: E-Mails sind noch immer und trotz steigender Bedeutung der sozialen Medien die Kommunikationsform erster Wahl.
Über die Studie:
2016 wurden Journalisten in neun Ländern befragt: Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Finnland, Schweden, Italien, USA, Kanada und Australien. Die Befragten waren eine Stichprobe aus Cisions Mediendatenbank mit mehr als 1,6 Mio. Einträgen weltweit. Dieser Bericht untersucht speziell Deutschland und basiert auf 360 Antworten von Journalisten und Medienfachleuten, die im Februar und März 2016 gesammelt wurden. Im Zusammenhang dieser Studie erstreckt sich der Begriff „Journalist“ auch auf Medienprofis, wie z. B. Marktforscher, Redakteure usw., die an der Studie teilnahmen.
Quelle der Screenshots: Whitepaper sozial-journalism-studie 2016
Hier gibt es die ausführliche Studie zum Download http://www.cision.de/ressourcen/whitepaper/social-journalism-studie-2016-deutschland-report-lp/