Aufwachen Public Relations

Aufwachen Public Relations

Blicken wir auf unterschiedliche Zünfte und Tätigkeiten ist ziemlich klar, was jeder so macht. Ein Arzt heilt, ein Jurist schlichtet, ein Handwerker repariert, ein Architekt plant. Eine PR Beraterin heilt, schlichtet, repariert und plant doch auch. Wer sind wir und wofür stehen wir PR Vertreter? Braucht PR nicht ein viel besseres Profil?

Jetzt bin ich nun wirklich schon lange in der Branche tätig, trotzdem fragen mich noch immer viele Leute, mit leicht schiefen Kopf: PR Beratung, was machst du da eigentlich genau? Sollte uns das nicht zu denken geben? Jedes Jahr kommen in Fachkreisen neue, schnittige Themen auf Tablet: CSR, Content Marketing, Storytelling, Digitalisierung und was weiß ich noch alles. Ist unsere Branche abgehoben. Beschäftigen wir uns tatsächlich mit Orchideenthemen, die an der Praxis vorbeigehen? Natürlich nicht! Wir müssen vorausschauen, eine Vision haben und in die Zukunft denken. Trotzdem machen wir viel zu wenig PR für die PR.

Wir reden von Strategie, Konzepten und darüber, wie komplex die Kommunikation für Unternehmen tatsächlich geworden ist. Nur kommt die Botschaft nicht immer an. Manchmal ist es, als würden wir gegen Windmühlen kämpfen und gegen eine Wand reden. Besonders schmerzhaft ist es zu beobachten, wenn Unternehmen in Turbulenzen oder in ein Defizit schlittern, weil sie schlichte Hausaufgaben in Public Relations nicht machen. Die Anrainer machen Schwierigkeiten beim Fabrikzubau, die Firma findet nicht genug neue Leute, weil sie zu wenig bekannt ist, die sogenannte Krise ist eigentlich ein Kommunikationsgau.

Wie oft musste ich mir anhören: wir brauchen keine PR, wir haben doch eine Exportquote von 95 Prozent. Unsere Märkte sind Asien, Amerika und sonst noch wo. Außerdem bewegen wir in uns in einem Nischenmarkt, der Endverbraucher kennt uns sowieso nicht, er ist auch nicht wichtig für uns. Aufwachen ist oft mühsam. Zugegeben, heute ist mein kritischer Tag. Zum Glück gibt es auch andere.

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